Von der Wasserstoff-Erzeugung bis zur Anwendung brauchen wir zahlreiche Fachkräfte, die sich mit den neuen Technologien auskennen. Im HyExpert-Prozess des Landkreises Neustadt an der Waldnaab werden daher intensiv Antworten auf die Frage gesucht, welche Ausbildungsberufe entwickelt beziehungsweise weiterentwickelt werden müssen. Gespräche mit Expertinnen und Experten dazu sind nun angelaufen.
Bei der Diskussion rund um die Möglichkeiten von Wasserstoff rückt mitunter in den Hintergrund, dass Investitionen und gute Ideen allein nicht ausreichen. So ist allein der Bau der entsprechenden Anlagen komplex und die Anforderungen an die damit betrauten Unternehmen und ihre Teams sind hoch. Es besteht ein sehr großer Bedarf – auch und gerade im Bereich Bildung. Daher fokussiert sich NEW insbesondere auch auf den Bereich Bildung, um Mitarbeitende in den Unternehmen frühzeitig sehr gut qualifizieren zu können.
ÜBZO mit im Boot fürs Thema Bildung
Dienstleister in Sachen Bildung für den HyExpert-Prozess in NEW ist das Überbetriebliche Bildungszentrum in Ostbayern (ÜBZO) gGmbH. Für das ÜZBO spricht insbesondere dessen großes Netzwerk in der Oberpfalz, das Wirtschaft, Wissenschaft und Politik umfasst. Unter anderem arbeitet man eng mit rund 250 Unternehmen in derzeit 28 dualen Ausbildungsberufen sowie mit allgemeinbildenden Schulen, Berufsschulzentren, Forschungseinrichtungen, anderen Bildungsinstitutionen und der Agentur für Arbeit zusammen.
Mittlerweile hat das ÜBZO bereits erste Gespräche mit Expertinnen und Experten zum Thema Berufliche Bildung in Sachen Wasserstoff geführt. Zu Gast in Weiherhammer waren Vertreter der Verkehrsakademie Kulmbach, der Energieregion Nürnberg und der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Coburg.
Vorhandenes ausbauen
Schon jetzt werden einzelne Kurse zum Thema Wasserstoff angeboten. Es gibt sie bisher für einzelne Bereiche, wie zum Beispiel Qualitätsmanagement, Sicherheit, Gefahrenbeurteilung im Umgang mit H2. Nun sollen stärker auch die Grundlagen von H2-Techniken sowie die Gesamtzusammenhänge und Prozesse in den Blick genommen werden.
Im Einzelnen geht es in puncto neuer Kompetenzen sowohl um die Herstellung des Wasserstoffs als auch um dessen Transport, um die Speicherung und ebenso um die Nutzung in verschiedenen Bereichen. Dazu kommt ein Bedarf an speziell ausgebildeten oder zusätzlich qualifizierten Sicherheitsfachkräften, die zur Vermeidung von Arbeitsunfällen eingesetzt werden. Auch werden zukünftig zunehmend Spezialistinnen und Spezialisten gesucht für die Inbetriebnahme und den regelmäßigen Check von Wasserstoff-Anlagen.