NEW-HyPerspectives

30.03.2023 Wie Wasserstoffwirtschaft funktioniert –
Besuch des Stadtwerks Haßfurt am 30. März

Akteurinnen und Akteure des HyExpert-Prozesses des Landkreises Neustadt an der Waldnaab besichtigten mit dem Stadtwerk Haßfurt einen der Vorreiter in Sachen regionale Wasserstoffwirtschaft. Ein teilweise mit grünem H2 betriebenes BHKW und eine Power-to-Gas-Anlage zeigen, was alles technisch und auch wirtschaftlich heute schon möglich ist.

Grüner Wasserstoff sei unverzichtbar beim Aufbau einer dekarbonisierten Wirtschaft, so Norbert Zösch, Geschäftsführer der Stadtwerk Haßfurt GmbH. Er könne die Lücke schließen, die erneuerbare Energieträger aufgrund ihrer Volatilität immer offen lassen werden. Schließlich weht nicht jeden Tag Wind und scheint nicht immer die Sonne, so dass es stets Tage mit zu wenig regenerativem Strom geben wird. Es sei jedoch eine massive Anschubfinanzierung nötig, so Zösch weiter, „ähnlich wie wir das bei anderen neuen Technologien auch hatten“.

H2-BHKW seit 2016

In Haßfurt hat man schon sehr früh die Initiative ergriffen: Seit 2016 betreibt das innovative Stadtwerk ein BHKW, das derzeit mit einem Gemisch aus Erdgas und Wasserstoff läuft sowie bereits auf 100 Prozent H2 ausgelegt ist. Die Wärme wird an die nahe gelegene Waldorfschule geliefert, der Strom ins Netz eingespeist. Auch ein Industriepartner, eine Mälzerei der Region, nimmt Wasserstoff in Form eines Erdgas-H2-Gemisches auf und setzt es in eigenen BHKWs ein. „Diese Diversifizierung des Absatzes ist für uns sehr wichtig“, sagt Zösch.

Produziert wird der Wasserstoff in einer Power-to-Gas-Anlage der Windgas Haßfurt GmbH – und zwar immer dann, wenn überschüssiger Windstrom vorhanden ist. Der stammt von 13 Windkraftanlagen in der Region. Früher musste deren Leistung öfter reduziert werden, jetzt wird zu viel Ökostrom im Elektrolyseur genutzt. Betreiber der Windräder sind vier Partner: eine Bürgerenergiegenossenschaft, die Genossenschaft Green Planet Energy, der örtliche Versorger ÜZ Mainfranken eG sowie der Landkreis Haßberge und das Stadtwerk Haßfurt.

Wasserstoff schließt Lücke

Dem häufig vorgebrachten Argument, in Deutschland könne niemals so viel Wasserstoff hergestellt werden, wie das Land für einen Abschied von den fossilen Energien brauche, erteilt Zösch eine Absage. „Je mehr Strom und Wärme wir mit erneuerbaren Energien erzeugen, desto geringer wird der Bedarf an H2. Der braucht lediglich die Lücke zu schließen, die etwa bei einer Dunkelflaute gerissen wird. Und das ist durchaus möglich, wenn der an sonnen- und windreichen Tagen im Überschuss vorhandene Ökostrom zur H2-Produktion eingesetzt und der Wasserstoff gespeichert wird.“

Nun produziert Haßfurt lediglich circa eine Million Kilowattstunden Wasserstoff im Jahr, doch für Zösch zählt der Beweis der technischen und ökonomischen Machbarkeit. „Natürlich muss das skaliert werden und das kostet. Doch dabei geht es nicht um Subventionen für immer, sondern lediglich um eine Finanzierung bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Wirtschaftlichkeit erreicht wird.“ Letztlich sei das ja bei allen neuen Technologien so gewesen, etwa auch bei der Photovoltaik. „Gar nicht zu reden von den Unsummen, die in die Kernkraft geflossen sind.“

Für den HyExpert-Prozess des Landkreises Neustadt an der Waldnaab war der Besuch in Haßfurt ein äußerst inspirierender. Denn: Die Vernetzung der Regionen und das Lernen voneinander gehören zu den wichtigsten Strategien für den erfolgreichen Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft.

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